Bericht über das Lichtmessgespräch mit Hans Herzog

Mrz 06 2019

Lutz Reinwald, Hans Herzog und Horst Petzinger präsentierten die Urkunde, mit der Bischof Leonrod Altdorf zur selbstständigen Pfarrei erhob.

Großes Interesse fanden die Ausführungen des ehemaligen KirchenpflegersHans Herzog zur Gründung der katholischen Pfarrei Altdorf 1876.

Im vollbesetzten Saal der Raiffeisenbank Altdorf präsentierte Herzog interessantes Bildmaterial vor allem der Pfarrkirche von 1888, an die sich nicht mehr viele erinnern. Nach dem Krieg und dem Zuzug vieler katholischer Heimatvertriebener aus Schlesien und dem Sudetenland wurde 1951 eine größere modernere Kirche errichtet, der alte Turm blieb jedoch bis 1955 noch erhalten.

Die Erhebung zur selbständigen Pfarrei durch Bischof Leonrod ist in einer schönen gesiegelten Urkunde dokumentiert, die der Referent zu der Veranstaltung der Altstadtfreunde mitgebracht hatte.

Zu Beginn seiner Ausführungen ging Herzog vor allem auf die geschichtliche Entwicklung ein. Es gab eine Kirche in Rasch, die Mutterkirche Altdorfs, und eine, von Bischof Gundekar II. von Eichstätt, geweihte Kirche in Hagenhausen.

Die Laurentiuskirche in Altdorf wurde 1407 errichtet. Altdorf kam 1504 in den Besitz Nürnbergs und wurde, da der Landesherr die Religion bestimmte, 1527 lutherisch. Es gab in Altdorf lange Jahre keine Katholiken mehr.

Das änderte sich 1806 als Nürnberg samt Umland ins Königreich Bayern eingegliedert wurde. Aus der katholischen Oberpfalz kamen Dienstboten nach Altdorf und Arbeiter an der Eisenbahnstrecke Nürnberg-Altdorf. Diese wurden 1828 der katholischen Pfarrei Gnadenberg zugewiesen.

Dekan Max Limbacher, der als Pfarrer in Gnadenberg wirkte, bemühte sich unermüdlich und zielstrebig um die Genehmigung einen Betsaal mit Wohnung für Priester und Mesner errichten zu können. Zur Eröffnung dieses Betsaals kamen Gläubige aus Berg, Hausheim und Gnadenberg in die Diaspora nach Altdorf. 1880 wurde der Betsaal zur Pfarrkirche umgebaut. Die 750 Katholiken, die um 1900 zur Pfarrei Altdorf gehörten, waren über 94 Ortschaften bis nach Feucht und Wendelstein verstreut.

Der erste Pfarrer in Altdorf hieß Constantin Pröll. Dekan Limbacher war ein sehr erfolgreicher Spendensammler und so konnte, auch dank des Missionsvereins für die Disapora, die Kirche nach und nach mit Orgel, neuem Altar und schönen Glasfenstern ausgestattet werden. Teile der damaligen Einrichtung sind in der Kapelle am Lenzenberg erhalten.

Horst Petzinger dankte Rektor a.D. Herzog herzlich für den interessanten Abend, bei dem man auch erfuhr, dass sich an der Wittenberger Kirche ein Glasfenster mit einem Altdorfwappen befindet.

sb.

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