Fahrt nach Straubing und das Kloster Metten

Sep 26 2015

Metten_Straubing_AF_Sep2015 062ALTDORF, 26. 09. 2015

Am Samstag, den 26.9. trafen sich 53 reisebegeisterte Altstadtfreunde und Gäste zu einem Tagesausflug nach Metten und Straubing.

Vor der Besichtigung des alten baierischen Herzogsstadt Straubing wurde die Gelegenheit genutzt, die weltbekannte Bibliothek des Klosters Metten zu besichtigen. Das Kloster ist der Legende nach eine Gründung von Karl dem Großen, aber in Wahrheit schon 50 Jahre vorher von baierischen Edlen Gamelbert gegründet worden. Im Laufe der Jahrhundert wurde es immer wieder umgebaut, biss es vor etwa 300 Jahren sein heutiges, spätbarockes Aussehen bekam. Die Klosterkirche ist zur Zeit wegen Renovierung nicht zugänglich, aber der Bibliothekssaal wurde besichtigt. Das Besondere an dem Raum ist, dass er trotz der zwischenzeitlichen Auflösung des Klosters während der Säkularisation 1803 noch nicht renoviert werden musste und immer noch die originale Farbigkeit der Ausmalung von Innozenz Anton Warathy vorhanden ist. Dafür gibt es im Saal auch heute noch keine elektrisches Licht. Die alten Handschriften des Klosters wurden nach dessen Auflösung vom Bayerischen Staat verramscht, aber heute ist der Bestand der Bibliothek wieder auf 200.000 Bände angewachsen, auch wenn die Mönche sie jetzt seltener Lesen, weil „sie immer am Laptop sitzen“, wie die Führerin wusste. Als Schmankerl konnte auch noch der Festsaal besichtigt werden, der den Schülern des Stiftsgymnasiums sonst als Aula und Pausenhof dient.

In Straubing angekommen, wurde die Altstadtfreunde mit Blasmusik begrüßt. Das wurde aber nicht vom Verein organisiert, sondern in Straubing fand an diesem Wochenende das Bluval-Festival statt. Dann wurde im traditionsreichen „Gäubodenhof“ am Stadtplatz das Mittagessen eingenommen.

Nach dem Essen gab es eine Stadtführung zu den Hauptsehenswürdigkeiten. Neben dem langgezogenen Stadtplatz mit dem Stadtturm in seiner Mitte und einem Spaziergang durch ein paar Altstadtgassen besichtigte man den Straubinger Römerschatz im Gäubodenmuseum. Dieser wurde vor dem Alamannensturm 233 n. Chr. Versteckt und im Jahre 1950 bei Bauarbeiten wiedergefunden. Er enthält u.a. Masken, Beinschienen und Rossstirne aus Messing, die sich über die Jahrhunderte komplett erhalten haben.
Der nächste Höhepunkt in der Straubinger Geschichte war die mittelalterliche Stadtgründung unter dem Wittelsbacher Herzog Ludwig dem Kelheimer. Seitdem war Straubing eine fünf wichtigsten Städte Baierns. Nach einer Wittelsbacher Erbteilung wurde Straubing Residenz des Herzogtums Straubing-Holland und ein herzogliches Schloss wurde erbaut.
Der Herzog Albrecht hatte dann eine Affäre mit der bis heute berühmtesten Straubinger Bürgerstochter, Agnes Bernauer. Deren Glück währte aber nur kurz, denn die Arme Agnes wurde in der Donau ertränkt. Seit dem 1930er Jahren wird die tragische Geschichte der Agnes in verschiedenen Bearbeitungen immer wieder aufgeführt.
Zuletzt Wurde die Kirche des derzeit noch aktiven Karmeliter-Klosters besucht, ein Beispiel für eine alte gotische, später von Wolfgang Dientzenhofer barockisierte Kirche. Das Kloster wurde in der Säkularisation nicht aufgelöst, ist aber heute von der Auflösung bedroht, weil die nur noch wenige Mönche dort leben und sie in ein anderes Kloster umziehen sollen. Dann würde die über 600jährige Tradition des Straubinger Karmeliter-Kloster enden. Dagegen läuft eine Initiative und eine Unterschriftensammlung.

Nach der Führung verlieb noch Zeit zu freien Verfügung, bis dann der Tag im Gasthaus Hammermühle beim Abendessen ausklang.

Weitere Bilder finden Sie hier. 

lr

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