Die Grufthalle auf dem kirchlichen Friedhof gehört mit zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt Altdorf. Ein Bus mit Reisenden aus Italien legte einen Zwischenstopp in Altdorf ein, um dieses Bauwerk mit den Gräbern berühmter Wissenschaftler zu sehen. Auch zwei amerikanische Ehepaare, die in den Staaten einen privaten Friedhof betreiben, ließen sich auf ihrer Europareise dieses Denkmal nicht entgehen

Die Jahreszahl 1541 auf einer Säule deutet auf die Entstehung in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts hin. In der langestreckten halboffenen Halle befinden sich die Gräber bekannter Wissenschaftler, die in Altdorf gewirkt haben. Der Botaniker Prof. Mauritius Hoffmann wurde dort bestattet, Johann Friedrich Bauder, der Entdecker des Altdorfer Marmors und der Theologe Christoph Friedrich Tresenreuter. Sein Grab ist besonders sehenswert. Ein hohes schmiedeeisernes Gitter mit Rocaillemotiven umschließt die Gruft und schreinartig auch das Wanddenkmal. Wappen, allegorische Frauenfiguren mit Flammen, ein Porträtmedaillon, Monogramm und Krone zieren das Grabmal. Die Altstadtfreunde haben das Gitter der Tresenreuter Grabstätte vor einigen Jahren – ebenso wie weitere Umfassungen an anderen Gräbern – renovieren lassen.

Da von vielen Besuchern bedauert wurde, dass sie die lateinischen Texte der Gedenktafel nicht übersetzen konnten, wurde von den Altstadtfreunden in Abstimmung mit dem Amt für Denkmalpflege eine Steinplatte an der Wand neben dem Grab angebracht. Zwei ehemalige Lateinlehrer des Altdorfer Gymnasiums haben an der Ausführung mitgewirkt. Gottfried Tschirschky hat den Text übersetzt und Dr. Dieter Kolk eine zeitgemäße Schrift für die Tafel ausgewählt, die dann von der Steinmetzfirma Vestner gefertigt wurde.

SH

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